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Messenger-Dienste - die Qual der Wahl

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Seitdem das Smartphone zum täglichen Begleiter vieler Menschen geworden ist, hat sich die Art des Kommunizierens drastisch verändert. SMS war gestern. Kommunikation via Messenger und der dazugehörigen Features wie Voice-Notes, Video-Calls oder Gruppenchats sind zweifelsohne der Status Quo unserer heutigen Zeit. Gleichwohl sind Messenger-Dienste zum Inbegriff der digitalen Kommunikation des 21. Jahrhunderts geworden. Entscheidend bei der Frage, welcher Messenger am besten zu einem passt, gilt es die Vor- und Nachteile genaustens abzuwägen.

Der mit Abstand größte und weit verbreitetste Messenger Dienst ist WhatsApp. Keine andere App kann abgesehen von Gaming Apps weltweit mehr Nutzer aufweisen. Inzwischen beläuft sich die Zahl der aktiven Nutzer auf über 2 Milliarden Menschen. Dieser enorme Verbreitungsgrad lässt sich auch ganz einfach bei einem Blick auf das eigene Handy überprüfen. So dürften bei vielen Smartphonebesitzern, Kontakte, die kein WhatsApp benutzen, deutlich in der Unterzahl sein. Doch die Beliebtheit von WhatsApp wird leider immer wieder von Bedenken über mangelnden Datenschutz getrübt. Und das nicht erst, seit der Tech-Gigant Facebook die Firma im Jahr 2014 für schlappe 19 Milliarden US-Dollar aufkaufte.

back-to-topDatenkrake WhatsApp?


Auf der eigenen Unternehmens-Webseite von WhatsApp heißt es diesbezüglich unter anderem: "Eine starke Verschlüsselung ist für unser modernes Leben zur Notwendigkeit geworden. Bei der Sicherheit werden wir keine Kompromisse eingehen, denn das hieße, die Sicherheit von Menschen zu gefährden“. Sicherlich hat das Unternehmen in Punkto Verschlüsselung in den vergangen Jahren Fortschritte erzielt. So werden mittlerweile alle Nachrichten standartmäßig mit der sogenannten Ende-zu-Ende-Verschlüsselung versehen. Doch wenn man den neusten Entwicklungen in Sachen Datenschutz ins Auge blickt, dürften viele WhatsApp-Nutzer bald erneut vor die Frage gestellt sein, ob der Messenger ihren Ansprüchen für Datenschutz noch gerecht wird.

Demnach werden die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) einer nicht unerheblichen Anpassung unterzogen. Wer dieser Tage die beliebte App öffnet, sieht mitunter folgenden Hinweis: “WhatsApp aktualisiert seine Nutzungsbedingungen und seine Datenschutzrichtlinie“. Wenn bis zum 8. Februar keine Zustimmung erfolgt, kann die App nicht weiter genutzt werden. Die Ankündigung löste einen Sturm der Entrüstung unter den Nutzern aus. Auch sämtliche deutsche Medien sahen die Gefahr durchaus gegeben, dass WhatsApp sich das Einverständnis einhole, um Nutzerdaten mit dem Mutterkonzern Facebook zu teilen, wohlmöglich auch zu Werbezwecken. Doch der Teufel steckt wie so oft im Detail. Denn in Wirklichkeit passt WhatsApp die Informationen an, auf welcher Rechtsgrundlage Daten verarbeitet werden. Darüber hinaus werden Teile der Passagen überarbeitet, die Auskunft zur Kommunikation mit Unternehmen geben.

Zum besagten Sturm der Entrüstung hat das Unternehmen letztlich selbst erheblich beigetragen. Denn es stellte unterschiedliche Versionen seiner Datenschutzrichtline sowie den Nutzungsbedingungen zur Verfügung, was bei vielen Nutzern zur Verwirrung geführt hat: Eine für die europäische Region und eine für die Menschen, die außerhalb dieser Region zu Hause sind. Ohnehin genießen EU-Bürger durch die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) einen besonderen Schutz vor dem stetig wachsenden Datenhunger von Tech-Giganten Facebook (WhatsApp). So erhält Facebook als Mutterkonzern zwar Zugriff auf Nutzerinformationen wie Kontakte aus dem Telefonbuch oder die Telefonnummer. Allerdings dürfen diese nicht dazu verwendet werden, um personalisierte Anzeigen zu schalten oder Facebook-Produkte zu verbessern, sondern lediglich um Spam und Missbrauch zu verhindern. Für alle anderen Nutzer außerhalb der EU sieht es eindeutig weniger rosig aus. Hier steht es für das Unternehmen ganz oben auf der Agenda, Nutzerdaten mit Drittunternehmen oder zu Marketingzwecken zu teilen, indem beide Dienste noch enger miteinander verknüpft werden.

back-to-topEs mangelt nicht an Alternativen


Wer spätestens jetzt mit dem Gedanken spielt WhatsApp endgültig den Rücken zuzukehren, dem mangelt es keinesfalls an sicheren Alternativen. Wenn selbst Edward Snowden seine Empfehlung für den Einsatz von Signal ausspricht, kann eigentlich nichts mehr schief gehen. Die Rede ist von Signal. Der Messenger-Dienst gilt nicht ohne Grund als der sicherste der Welt. Die Open-Source-Software wurde vielfach getestet und für äußerst sicher befunden. Nachrichten lassen sich zudem per Klick selbst zerstören und die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung von Nachrichten gehört zum Standard.

Auch beim Messenger-Dienst Threema wird Sicherheit Groß geschrieben. Ende-zu-Ende-Verschlüsselung wird hier ebenfalls angewandt und sämtliche Nutzerdaten verbleiben auf europäischen Boden – genauer gesagt in der Schweiz. Hier befinden sich laut der Entwickler sämtliche Server, was als Garant für die Gewährleistung von Sicherheit und Datenschutz steht. Allerdings lässt sich die Firma diese Garantie auch etwas Kosten. Die Nutzungskosten belaufen sich auf 4 Euro. Seit Ende Dezember 2020 ist die Threema-App zudem als Open Source verfügbar.

Eine andere Alternative, die momentan immer wieder in die Schlagzeilen gerät, ist Telegram. Allerdings sind die Schlagzeilen weniger von positiver Natur. Hauptausschlaggebend dafür ist ein Feature des Messengers, das die Erstellung von Gruppen mit bis zu 200.000 Teilnehmern ermöglicht. Dies wiederrum hat die App in der jüngsten Vergangenheit vor allem zum Sammelbecken von gewaltbereiten Corona-Leugnern, und Verschwörungstheoretikern verkommen lassen. Warum dagegen seitens der Entwickler nichts unternommen wird, bleibt ihr eigenes Geheimnis. Auch bezüglich der Sicherheitsanforderungen kann es nicht mit Signal und Threema mithalten. Hier werden nämlich nur geheime Chats mit der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung versehen.

Kürzlich vermeldeten Signal und Threema neue Rekorde bei den Zahlen der Nutzer. Die stark gestiegene Beliebtheit der Apps dürfte nicht nur mit den beschriebenen Entwicklungen bei WhatsApp zusammenhängen, sondern auch mit dem allgemein gestiegenen Bedürfnis nach Datenschutz und Sicherheit der Nutzer. Ob Verbreitung, Datenschutz, Design oder Handhabbarkeit. Welche App für welchen Nutzer die meisten Vorteile bringt, dürfte sich auch in Zukunft stark an den eigenen Bedürfnissen orientieren.

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Ausgedruckt am: 28.03.2024 um 12:03 Uhr

Mitglied: 142583
142583 14.01.2021 um 14:18:12 Uhr
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Ich habe privat kein Facebook, WhatsApp und Instagram.
Ich kann damit gut leben.

Der Umstand, dass WhatsApp z. B. das Adressbuch zu Facebook kopiert und man dazu von jedem Adressaten die Zustimmung bräuchte, macht diese App unbenutzbar.
Mitglied: beidermachtvongreyscull
beidermachtvongreyscull 14.01.2021 aktualisiert um 15:19:08 Uhr
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Zitat von @147267:

back-to-topDatenkrake WhatsApp?


Ausgerechnet da steht ein Fragezeichen?!
Es gibt Leute, denen kann man echt nicht mehr helfen...
BIN DRAUẞEN!
Mitglied: firefly
firefly 14.01.2021 aktualisiert um 15:45:14 Uhr
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Es gibt Leute, denen kann man echt nicht mehr helfen...
BIN DRAUẞEN!

Das ist auch gut so, denn den Abschnitt mit der DSGVO in Europa hast du wohl gar nicht gelesen:

So erhält Facebook als Mutterkonzern zwar Zugriff auf Nutzerinformationen wie Kontakte aus dem Telefonbuch oder die Telefonnummer. Allerdings dürfen diese nicht dazu verwendet werden, um personalisierte Anzeigen zu schalten oder Facebook-Produkte zu verbessern, sondern lediglich um Spam und Missbrauch zu verhindern.

Das Fragezeichen passt hier prima, faktisch dürfte Facebook nach DSGVO die Daten nicht verwenden, praktisch wird das evtl. doch passieren. Ob sie es machen oder nicht weiß man nicht genau, es wird lediglich vermutet.

Gruß
firefly
Mitglied: 142583
142583 14.01.2021 um 19:34:44 Uhr
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Bevor man eine Pseudodiskussion in diese Richtung anfängt... Sollte man bedenken...

Facebook hat weltweit gegen die Auflagen bezüglich der Genehmigung zum Kauf und Integration von WhatsApp verstoßen.

Egal was Facebook behauptet, grundsätzlich muss man davon ausgehen dass es immer unwahr ist. Und erst wenn sie sich dabei erwischen lassen, vielleicht etwas passiert.

Wir sollten die Verfahren in den USA zur Zerschlagung von Facebook im Auge behalten und hoffen dass es zwar finalen Zerschlagung kommt.

Außerdem sollte sich jeder im Klaren darüber sein dass sowohl privat als auch gewerblich die Nutzung der App WhatsApp ein rechtliches Risiko darstellt. Es gibt sensible Bereiche, wo Leute ihre Adressbücher mit Facebook teilen und gar nicht wissen welcher Ärger droht.
Mitglied: wiesi200
wiesi200 15.01.2021 um 10:40:12 Uhr
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Zitat von @beidermachtvongreyscull:

Zitat von @147267:

back-to-topDatenkrake WhatsApp?


Ausgerechnet da steht ein Fragezeichen?!
Es gibt Leute, denen kann man echt nicht mehr helfen...
BIN DRAUẞEN!

Eigentlich selbst schuld. Der Text ist gut aufgebaut und man merkt einen Journalistischen Hintergrund. Da macht man eben so Aufreiser Überschriften.


Für mich ist zwar das Thema weniger von Interesse, aber da hier auch keine Werbung gemacht wurde würd's mich doch freuen wenn noch der eine oder andere zusätzliche Artikel hier kommt
Mitglied: it-frosch
it-frosch 15.01.2021, aktualisiert am 18.01.2021 um 13:42:06 Uhr
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Hallo Katherina,

das Thema ist sehr komplex und es gibt einen sehr guten Blog, der das tief ausleuchtet.
Kuketz Blog - Artikelserie Messenger

Dieser sei jedem empfohlen, der sich mit dem Thema beschäftige will oder muss.
Für Freunde oder Kollegen mit der Frage "was soll ich denn nun nehmen?" gibt es eine
Anregung zum Umsteigen

und für Interessierte hier eine sehr gute Übersicht:
Messenger Übersicht


Grüße vom it-frosch
Mitglied: Doskias
Doskias 18.01.2021 um 13:30:52 Uhr
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Moin
Warum dagegen seitens der Entwickler nichts unternommen wird, bleibt ihr eigenes Geheimnis.

Stimmt doch gar nicht. Es gibt genügend Seiten auf denen die Telegramm Gründer in Interviews erklären, wieso nichts unternommen wird. Um das in einem Satz zusammen zu fassen: Bei Ihnen ist Datenschutz das höchste gut und deswegen wird von Seiten Telegramm nichts mitgelesen und folglich nichts an Regierungen übergeben. Der Schutz der Daten steht über alle, damit jeder sagen kann was er möchte ohne Konsequenzen der Regierung zu befürchten. Wenn man bedenkt, dass die App aus Russland kommt, wo die freie Meinungsäußerung im Gefängnis enden kann, so kann man das Verhalten zumindest teilweise verstehen.

Nicht falsch verstehen: Ich möchte hier in keiner Art und Weise bewerten ob das Verhalten von Telegramm richtig ist oder ich es für gut befinde. Jeder muss für sich selbst entscheiden ob er die Plattform nutzen möchte. Ich möchte nur darlegen, dass die Aussagen, warum die Entwickler nichts gegen Corona-Leuger und Verschwörungstheoretiker unternehmen ein Geheimnis ist, falsch ist.
Mitglied: 142583
142583 18.01.2021 um 13:35:58 Uhr
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Zitat von @Doskias:

Moin
Warum dagegen seitens der Entwickler nichts unternommen wird, bleibt ihr eigenes Geheimnis.

Stimmt doch gar nicht. Es gibt genügend Seiten auf denen die Telegramm Gründer in Interviews erklären, wieso nichts unternommen wird. Um das in einem Satz zusammen zu fassen: Bei Ihnen ist Datenschutz das höchste gut und deswegen wird von Seiten Telegramm nichts mitgelesen und folglich nichts an Regierungen übergeben. Der Schutz der Daten steht über alle, damit jeder sagen kann was er möchte ohne Konsequenzen der Regierung zu befürchten. Wenn man bedenkt, dass die App aus Russland kommt, wo die freie Meinungsäußerung im Gefängnis enden kann, so kann man das Verhalten zumindest teilweise verstehen.

Nicht falsch verstehen: Ich möchte hier in keiner Art und Weise bewerten ob das Verhalten von Telegramm richtig ist oder ich es für gut befinde. Jeder muss für sich selbst entscheiden ob er die Plattform nutzen möchte. Ich möchte nur darlegen, dass die Aussagen, warum die Entwickler nichts gegen Corona-Leuger und Verschwörungstheoretiker unternehmen ein Geheimnis ist, falsch ist.

Was sowohl rechtlich, politisch und vor allem technisch falsch ist.

Es wird wohl eher so sein, dass es mindestens geduldet ist, dass außerhalb von Russland, speziell in der EU und in den USA Telegram ein Werkzeug des Kremls ist.
Als Russe in Russland schreibst du keine staatsfeindliche Propaganda bei Telegram.
Mitglied: Doskias
Doskias 18.01.2021 um 14:05:44 Uhr
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Da widerspreche ich dir in keinem Punkt. Ich wollte mit meinem Posting weder Telegramm verteidigen noch bewerten. Und ob die Gründe die die Entwickler nennen auch die Gründe sind, die wirklich dahinter stecken kann ich nicht bewerten. Jeder muss für sich selbst entscheiden ob er das glaubt was er im Internet liest und nicht alles was gesagt/geschrieben wird stimmt. Das galt schon vor dem Internet und das wird auch nach dem Internet noch gelten face-smile

Früher hatte jedes Dorf seinen Dorftrottel, heute vernetzen Sie sich untereinander. Das machen Sie aber bei allen Messangern. Selbst bei FB gibt Gruppen in denen Sich Corona-Leugner zusammen tun und nichts dagegen getan wird. Keiner der freien Messanger-Dienste ist da (denke ich) wirklich gewillt etwas dagegen zu tun. Jede Nutzersperre bedeutete Einnahmeverlust.
Mitglied: ASP.NET.Core
ASP.NET.Core 19.01.2021 aktualisiert um 11:33:15 Uhr
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Quellen?

Zitat von @147267:
Dies wiederrum hat die App in der jüngsten Vergangenheit vor allem zum Sammelbecken von gewaltbereiten Corona-Leugnern, und Verschwörungstheoretikern verkommen lassen. Warum dagegen seitens der Entwickler nichts unternommen wird, bleibt ihr eigenes Geheimnis.

Leider wird auch hier alles pauschalisiert mit der Keule "Verschwörungstheoretiker" erschlagen. Und für den blöden Leser auch direkt gleich noch gedeutet, dass das was böses ist. Bei weitem nicht alle "Verschwörungstheoretiker" sind Spinner, die den Planeten für eine Scheibe halten die von Aliens zurecht geschnitten wurde. Diese Pauschalisierung ist genau so schwachsinnig wie zu behaupten, alle Gamer wären Amokläufer. Die gibt es zwar, aber deswegen alle Spieler als potenzielle Massenmörder zu denunziern ist absurd.

Finde ich schade, dass selbst hier solches Framing betrieben wird, wie von weniger neutralen Massenmedien. Das ist weder sachlich noch im Sinne der Gesellschaft, weil es zu Spaltung statt zu vernünftigen Diskussionen führt.

Zitat von @142583:
Es wird wohl eher so sein, dass es mindestens geduldet ist, dass außerhalb von Russland, speziell in der EU und in den USA Telegram ein Werkzeug des Kremls ist.

Quellen? Auch das ist ansonsten nämlich schon eine sogenannte "Verschwörungstheorie" face-wink

Zitat von @142583:
Als Russe in Russland schreibst du keine staatsfeindliche Propaganda bei Telegram.
Eher weniger, da Telegram dort lange Zeit blockiert wurde und erst seit kurzem wieder auf offiziellem Wege erreichbar ist. Russland hat damals große Anstrengungen unternommen und etliche Millionen IPs gesperrt. Als Kollateralschäden waren auch andere Dienste nicht erreichbar. Das spricht gegen deine Theorie.

Zitat von @147267:
Auch bezüglich der Sicherheitsanforderungen kann es nicht mit Signal und Threema mithalten. Hier werden nämlich nur geheime Chats mit der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung versehen.
Das ist wiederum ein sachlicher und in meinen Augen auch wichtiger Hinweis. Zu ergänzen wäre noch, dass diese geheimen Chats manuell aktiviert werden müssen und dann nur auf dem Handy genutzt werden können, also nicht auf mehreren Geräten wie z.B. dem PC. Das macht es unkomfortabel. Außerdem gibt es für Gruppen derzeit keinerlei Verschlüsselung.

Die meisten Chats und Medien liegen somit auf den Telegram-Servern, maximal verschlüsselt mit Keys, die dort ebenfalls liegen. Wer auf deren Infrastruktur Zugriff bekommt (ob berechtigt oder nicht), hat somit die KOMPLETTE Historie: Alle Chats, Medien etc, seit man Telegram nutzt. Das können durchaus einige Jahre mit sensibleren Daten sein. Muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Telegram muss nur angegriffen oder einfach verkauft werden, schon fließen diese Daten unkontrolliert irgend wo hin.

Die Idee hinter Telegram ist gut, aber die Umsetzung... naja. WA ist nicht optimal aber wenn ich und mein Gegenüber keine Backups in die Google/Apple Cloud legen, sind zumindest die Kommunikationsinhalte sicher. Vor dem massenhaften Sammeln und Auswerten an Massendaten schützt das natürlich nicht, aber auf die Inhalte bezogen ist Telegram da bequemer zulasten der Sicherheit. Wer von WhatsApp zu Telegram wechselt weil er Privatsphäre und Sicherheit möchte, der hat in meinen Augen nicht viel von der Problematik verstanden und glaubt halt der Werbung/Selbstdarstellung. So jemand würde auch Actimel kaufen, weil es angeblich "Abwehrkräfte aktiviert".

Ich will die Leute damit nicht bloßstellen, auch bei mir haben in den letzten Tagen mehrere Telegram installiert. So was ist das Ergebnis von fehlender Medienkompetenz, dazu gehört auch die Inflationäre Verwendung des Begriffes "Verschwörungstheoriker", der pauschal mit Spinner gleichgesetzt wird. Beides hat tendenziell negative Folgen für die Gesellschaft, zumindest wenn man es aus Sicht eines Bürgers betrachtet der somit kein Interesse daran hat, dass die Menschen sich gegenseitig die Köpfe einschlagen, während die Politik unbehelligt ihre feuchtesten Träume umsetzen kann.