holliknolli
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Wie sicher ist ein NAS?

Hallo,

ich habe es noch nicht ausprobiert und will auch nicht in die Situation kommen:

angedacht ist ein zentrales Backup auf ein NAS zu machen, natürlich RAID-gesichert.

Wenn dann eine Platte ausfällt, kann sie ja ersetzt werden. Ist also nicht das Problem.

Das Problem ist aber: was wenn die NAS-Hardware selbst ausfällt?

Können dann einfach so die Platten geschnappt und in ein anderes NAS gesteckt werden - und weiter geht´s? Immerhin muss das Ding ja konfiguriert und upgedated und von der Firmware her, bzw. Hardware-Revision doch so ziemlich ident sein. Also nicht unbedingt eine Aufgabe für Zwischendurch, denke ich mir.

Also doch lieber 2 NASse und NAS2NAS-Replikation?

LG,

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Printed on: April 18, 2024 at 09:04 o'clock

Member: chiefteddy
Solution chiefteddy Feb 03, 2021 at 20:33:08 (UTC)
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Hallo,

bei der Datensicherung gilt nach wie vor die alte 3-2-1-Regel:

- alle Daten sollen 3x vorhanden sein - Original und 2 Kopien
- Die Kopien sollten auf 2 unterschiedlichen Medien aufgezeichnet werden: zB. NAS und Tape oder NAS und USB-Platte
oder NAS und Online-Speicher
- eine der Kopien sollte extern aufbewart werden.

Damit hat sich deine Frage doch erledigt.

Jürgen
Member: tikayevent
Solution tikayevent Feb 03, 2021 at 21:16:18 (UTC)
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Wenn man auf langerprobte Hardware setzt, ist ein Hardwareausfall zu verschmerzen. Ich bzw. wir setzen seit Jahren Synology NAS ein, bei denen es auch mal zu Ausfällen kommt, wie bei jeder anderen Hardware auch. Dann nimmt man sich einfach ein Gerät, in das mindestens genauso viele Platten wie ins alte reinpassen, setzt diese ein, wirft die Kiste an und das Gerät erkennt, dass schonmal ein DSM die Platten in Verwaltung hatte.
Die Daten werden übernommen und es sollte dann direkt weitergehen.

Aber ich muss chiefteddy Recht geben, eine Kopie ist eine zu wenig. Spätestens seit es Ransomware gibt, sollte man in jedem Fall ein Offlinebackup der Daten geben. Das Zeug ist mittlerweile so ausgeklügelt und hartnäckig, dass es eine Chance hat, dein Online-Backups zu erreichen und ebenfalls zu vernichten.

Wir treiben das sogar so weit, dass unsere Daten in verschiedenen Rechenzentren liegen, die alle einige Kilometer auseinander sind.
Member: holliknolli
holliknolli Feb 03, 2021 at 21:55:07 (UTC)
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Zitat von @tikayevent:

Die Daten werden übernommen und es sollte dann direkt weitergehen.

cool, danke für die Info das wollte ich eigentlich nur wissen. Also sind wir mit einem bestückten NAS, einem Reserve-Leergehäuse und einer angehängten USB-Platte (als 3. Backup neben dem RAID der Daten am Server) eh gut bedient.
Mitglied: 117471
Solution 117471 Feb 03, 2021 at 22:17:28 (UTC)
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Hallo,

nachdem ich neulich die Platten meines QNAP TS412 ausgebaut und mit einem Linux-Sytem geplättet habe, hat das Teil quasi jungfräulich ohne jegliche Konfiguration gestartet.

Insofern kann man davon ausgehen, dass die Konfiguration auf den Platten steht.

Ich habe sogar schon NAS in der Hand gehabt, da war das komplette Betriebssystem auf den Platten abgebildet. Nach einem Plattentausch musste das mit einem entsprechend vorbereiteten PXE / TFTP Server neu betankt werden. Ziemlich nervige Geschichte also.

Gruß,
Jörg
Member: the-buccaneer
Solution the-buccaneer Feb 04, 2021 at 09:39:15 (UTC)
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Moin!

Andere Alternative: Datenplatten von OS trennen. Gab es so von Thecus z.B.
Oder nen EsXI auf ne SSD oder USB-Stick und dann Free-NAS und Daten auf nen RAID-1. Könnte aber wieder die RAID-Verwaltung problematisch werden.

Gibt es denn NAS mit eigenem OS-Datenträger? Müsste es doch. Tät mich hier auch interessieren.

VG
Buc
Mitglied: 117471
117471 Feb 04, 2021 at 09:45:23 (UTC)
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Hallo,

hier mal was aus dem Gruselkabinett: https://community.wd.com/t/guide-how-to-unbrick-your-2tb-3tb-4tb-my-clou ...

Gruß,
Jörg
Member: tikayevent
Solution tikayevent Feb 04, 2021 updated at 11:30:38 (UTC)
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einer angehängten USB-Platte (als 3. Backup neben dem RAID der Daten am Server) eh gut bedient.
Wichtig ist, dass die nach JEDER Sicherung abgeklemmt wird. Solange die Festplatte am Server ist, besteht die Gefahr, dass diese, warum auch immer, mitzerstört werden könnte. Sei es durch einen Ransomware-Fall oder eine Überspannung.

Eine Kopie muss nach der Sicherung SOFORT offline genommen werden.
Member: rzlbrnft
Solution rzlbrnft Feb 04, 2021 updated at 17:53:10 (UTC)
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Zitat von @117471:
Hallo,
nachdem ich neulich die Platten meines QNAP TS412 ausgebaut und mit einem Linux-Sytem geplättet habe, hat das Teil quasi jungfräulich ohne jegliche Konfiguration gestartet.
Insofern kann man davon ausgehen, dass die Konfiguration auf den Platten steht.


QTS schreibt sich normalerweise nach dem Einrichten auf das erste Datavol das es findet, steht aber in der HDD Verwaltung wo es liegt.

unbenannt

Und zum Thema: Ransomware, Brand, Stromschlag, Wasserschaden, es gibt unzählige Dinge, die ein Backup Medium vernichten können, egal wie toll es ist. Also immer zwei Backups.
Member: holliknolli
holliknolli Feb 07, 2021 at 16:43:26 (UTC)
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Hm, ich glaube ich werde es so machen:

3x 1-Bay-NAS-Systeme anschaffen (die sind ja ziemlich günstig), wobei 2 davon permanent laufen mittels NAS2NAS-Replikation und 1 am Wochenende per Zeitschaltuhr gestartet wird und dann darauf auch die Replikation läuft. Danach wieder abschalten. So dürfte das Thema mit Ransomware erledigt sein und auch mit der Datensicherung. Fällt ein NAS aus, ist ja trotzdem das andere noch da und könnte gegen ein anderes ersetzt werden, wo wieder NAS2NAS-Replikation durchgeführt wird.
Member: rzlbrnft
Solution rzlbrnft Feb 09, 2021 updated at 17:48:32 (UTC)
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Wir machen es im Prinzip so ähnlich, eine große Backup NAS auf die alle Maschinen gesichert werden und dazu eine Rotation aus mehreren kleineren NAS Büchsen auf denen nur die essentiellen Produktivdaten und Datenbanken, die VM des primären DC und einer der Exchanges gesichert wird. Die wird wöchentlich ausgetauscht.
Diese Sicherung brauchen wir dann eigentlich nur im Fall einer Naturkatastrophe oder eben wenn die Ransomware doch irgendwie an die Daten rankommt.
Das Backup Laufwerk sollte natürlich trotzdem einen von der Domäne getrennten User haben, den nur die Backup Software kennt.
Lässt sich mit einem NAS ja leicht machen.
Member: Towerplease
Solution Towerplease Feb 10, 2021 updated at 15:53:42 (UTC)
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Bei QNAP gibt es eine Kompatibilitätsliste bei denen du die Festplatten vom Quellsystem in gleicher Reihenfolge ins Zielsystem stecken kannst und dann läufts direkt weiter, lediglich die Firmwareversion vom Zielsystem muss größer/gleich der des Quellsystems sein.

Bei einem Defekt des NAS-Systems selbst, kannst du (zumindest bei QNAP) die Platten in gleicher Reihenfolge in ein möglichst Baugleiches oder kompatibles NAS stecken und es sollte direkt weiterlaufen. Wahrscheinlich wird das System nach dem Boot erstmal das komplette RAID Checken was Performance kostet, aber laufen tut das.

https://www.qnap.com/de-de/nas-migration/

LG Pascal