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Grundsatzfragen zu Server und Backup

Server Konfiguration, RAID-Systeme, Backup Bandlaufwerke und Software

Hallo zusammen,

ich bin neu im IT-Bereich und habe Fragen zu den Grundlagen eines Servers:

Es soll ein Dell-Server werden (PowerEdge 1800) für 20-25 Clients mit Windows Server 2003 (wahrscheinlich Small Business Edition) aufgesetzt, der für folgende Dienste herhalten soll:

als Applikations- (nur eine kleine Anwendung) und Webserver (über eine Sonicwall), hauptsächlich aber als Datei- und Datenbankserver (vorwiegend Officedateien und kleinere MS Access Datenbanken)

Gedacht habe ich an: Single Xeon Prozessor mit 3 GHz, 2 GB DDR2 SDRAM 400 MHz und 5 SCSI-Festplatten mit FP 1 & 2 als RAID 1 (36 GB jeweils) für das System und 3x 72 GB für die Daten, wobei eigentlich ein Datenspeicherplatz von ca. 130 GB völlig ausreichend ist und der Rest nur für eine eventuelle Firmenexpansion vorgesehen ist.

(1) Ist es sinnvoller, die 3 FPs als RAID 5 zusammenzufassen oder lieber zwei davon als RAID 0 und mit der dritten als Stand-by-Ersatz (ich glaub das heißt Hot spare)? Was hat sich hier bewährt und wo liegen Vor- und Nachteile?

Ein weiteres Problem ist das Backup:

Es soll ein DLT-Bandlaufwerk mit 80/160GB verwendet werden, welches über eine Backup-SW gesteuert werden soll.

(2) Ist das geplante Laufwerk zu klein, auch wenn es sich hauptsächlich um gut komprimierbare Officedateien handelt?

(3) Kann mir jemand ein gutes und kostengünstiges DLT-Laufwerk mit dazupassender Backup-SW empfehlen?

Die wichtigste Grundsatzfrage zum Schluß:

(4) Kann ein (regelmäßiges) Band-Backup vom Betriebssystem ein RAID 1 ersetzen, so daß sich eine FP einsparen liesse?

Ich hoffe sehr, daß Ihr mich an Euren Erfahrungen und Eurem Wissen teilhaben laßt und bedanke mich im voraus für alle Antworten.

Grüße, Metawing

Content-Key: 8586

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Ausgedruckt am: 28.03.2024 um 09:03 Uhr

Mitglied: meinereiner
meinereiner 28.03.2005 um 18:23:57 Uhr
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als Applikations- (nur eine kleine
...
Officedateien und kleinere MS Access

Wieder mal meine Anmerkung..einen DC lass ich nichts anders machen als Verwaltung. Files oder gar ein Webserver gehören auf eine andere Maschine!

(1) Ist es sinnvoller, die 3 FPs als RAID 5
zusammenzufassen oder lieber zwei davon als
Ja

RAID 0 und mit der dritten als
Stand-by-Ersatz (ich glaub das heißt
Hot spare)? Was hat sich hier bewährt
und wo liegen Vor- und Nachteile?

denn das Geht nicht. Wenn dir im Raid 0 eine Platte ausfällt sind die Daten futsch. Da kann eine Hotspare Platte auch nicht mehr helfen.
Eine Hotspare Platte würde dir bei einem Raid1 helfen, aber da hast du dann nur 72GB


(2) Ist das geplante Laufwerk zu klein, auch
wenn es sich hauptsächlich um gut
komprimierbare Officedateien handelt?

Hmm, da enthalte ich mich mal der Stimme. Wobei ich schätzen würde, dass es reicht. Es hängt aber auch von deiner Backup Strategie ab. Willst du jeden Tag ein Fullbackup machen, oder nur Änderungen sichern. Tendenziell würde ich dazu neigen ein gösseres Laufwerk zu nehmen.


(4) Kann ein (regelmäßiges)
Band-Backup vom Betriebssystem ein RAID 1
ersetzen, so daß sich eine FP
einsparen liesse?

Da schmeisst du jetzt Äpfel mit Birnen zusammen. Ein Backup stellt dir sicher das die Daten nicht verloren gehen. Ein Raid1 sorgt dafür das sie Verfügbar bleiben wenn eine Platte ausfällt.

Stell dir vor was passiert, wenn du nur eine Platte hast und die ausfällt.
Erstmal musst du eine neue besorgen, dann musst du sie einbauen, ein Betriebssystem aufspielen, dann deine Backupsoftware installieren und dann erst kannst du dein Backup zurück spielen. Wenn du kräftig Überstunden machst und alles klappt wird das System "nur" einen Tag nicht verfügbar sein. Daten die nach dem letzten Backup geändert wurden sind dann aber auch futsch.

Also bei der Vorstellung würde ich auf die zweite Platte nicht verzichten! face-wink
Mitglied: leknilk0815
leknilk0815 28.03.2005 um 18:35:34 Uhr
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Hi, die letzte Frage, weil die Wichtigste: NEIN!! Ein Backup ist die Lösung für den Katastrophenfall, um diesen nicht eintreten zu lassen, nimmt man immer ein redundantes Plattensystem. Die Kosten für eine Platte sind beim ersten Diskausfall mit Restore um ein mehrfaches schon eingespart. Wenn ihr schon so knausern müßt, dann macht ein Raid5 über 4 Platten, laßt eine Platte als HotSpare übrig und teilt das Raid auf 2 oder 3 logische Laufwerke auf (1. LW 4GB System, 2. LW Daten).
Falls die Kiste als DC laufen soll, hat ein Webserver eigentlich nichts darauf verloren, da von einem Webserver als Security- Schwachpunkt auf dem DC auch MS abrät.
Backup:
Die Größe ist bei diesen Dimensionen mit 80GB vermutlich ausreichend, allerdings sollte man über eine Autoloader- Lösung nachdenken, da dies das Bänderwechseln erspart, erfahrungsgemäß erhöht sich das Datenvolumen meist explosionsartig, sobald Volumen verfügbar ist.
Beim DLT Hersteller (bzw. Lieferanten, da die meisten ohnehin von Quantum sind) sollte man möglichst Lösungen des Serverherstellers bevorzugen, da dies i.d.R. den Support vereinfacht (DLT's sind Supportintensiv!).
So- reicht fürs erste mal - Gruß - Toni
Mitglied: Metawing
Metawing 28.03.2005 um 18:52:15 Uhr
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Dank an Euch beide!

Das hilft mir doch schon gewaltig weiter in der Äpfel- und Birnentrennung! ;o)
Mitglied: Alfredus
Alfredus 25.01.2007 um 16:58:14 Uhr
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Ich würde pro Office-User 2-3 GB Daten Minimum rechnen. Dazu noch 2 GB platz fürs Backup pro Workstation als Untere Grenze. Mit 25 User mal 5 GB bist du bei 125 GB. Je nach geplanter Laufzeit des Servers würde ich pro Jahr da noch mal mit 1 GB pro User rechnen.

Mit dem RAID würde ich keine Experimente machen. RAID 1 oder RAID 5, nur bloß kein RAID 0.

Beim DLT würde ich anstatt DLT VS160 gleich DLT4 nehmen. Das kostet nur 150 € mehr und du hast 160 GB unkomprimiert. Liegen deine Daten über diesem Limit ggf. mal über LTO oder einen Lader nachdenken. M.E. wäre LTO in kleineren Umgebungen(=weniger Daten) besser, da weniger wartungsintensiv.

Denk auch an die passende Backupsoftware und konzipiere dein System passend zu deinem Notfallplan. Mit NT-Backup sichern und keine regelmäßigen Test/Übungen für die Rücksicherung ist das gleiche wie gar kein Backup zu haben. Ich finde Veritas fürs Backup nicht verkehrt, aber da gibt es auch noch ein paar andere und bessere Produkte.

Meine Vorposter haben es schon angesprochen, die Verfügbarkeit eines Systems ist sehr wichtig. Es ist besser ein System auf ein anderes zu migrieren, wenn das alte noch in den Seilen hängt als das es schon im Elektronenhimmel verweilt. Zu Beispiel wäre ein zweiter DC nicht schlecht.
Wenn ihr Exchange vom SBS einsetzt, denke daran, dass das Programm ein speicherhungriges Sensibelchen ist. Spätestens mit Exchange wirds Zeit für ein zweites System.

Gruss
Alfredus