istike2
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Ende-zu-Ende Digitalworkflows umsetzen

Hallo,

unsere Institut möchte im Rahmen der "Corona"-Kriese die internen Workflows von Anfang bis Ende digitalisieren.

U. A. sollen alle Dokumente
  • signiert,
  • bei Bedarf verschlüsselt
  • und archiviert werden können.

Die komplette Bewerbungsprozesse oder Beschäftigung von HIWIs, Forscher so umsetzen, dass sie wegen Unterschrift oder ähnliches nicht persönlich vorbeikommen müssen.

Ansätze sind folgende:

- mit einem weiterem SAP Modul
- mit ELO
- mit proprietären Lösungen z. B. von Kyocera oder Ricoh
- Selbst etwas basteln, eigene Zertifikate für Signieren benützen und auf die Backup-Lösungen der Uni-Infrastruktur setzen.

Habt ihr mal so Ende-zu-Ende Digitalworkflow umgesetzt?

Was waren so eure Erfahrungen?

Ich persönlich neige dazu ELO zu empfehlen. Wir hatten bei einem Kunden damit gute Erfahrungen die Implementierungsaufwand war aber groß und teuer. Ein Systemhaus hat damals das Projekt mitbetreut und die Default-Prozesse angepasst. Es hat am Ende sicherlich 20-30K gekostet ...

Vielen Dank für eure Meinungen.

Gr. I.

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Printed on: April 23, 2024 at 07:04 o'clock

Member: C.R.S.
C.R.S. Apr 01, 2021 at 13:49:25 (UTC)
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Hallo I.,

ELO oder SAP sind unter den genannten Optionen sicher prädestiniert. Aber das Vorhaben scheint darunter zu leiden, dass - wie auch der vorherigen verwandten Fragestellung zu entnehmen ist - nicht wirklich ein Plan existiert, was weshalb gemacht werden soll.

Beispiele, wo die Puzzlestücke nicht zusammenpassen:
Eine Eigenimplementierung scheidet in der Regel wegen der Anforderungen an eine qualifizierte elektronische Signatur aus.
Die meisten Anwendungsfälle lassen sich aber zwei Gruppen zuordnen: Entweder ist QES erforderlich (wie das für die Begründung von Beschäftigungsverhältnissen im ÖD anzunehmen ist), oder jede elektronische Signatur ist rechtlich betrachtet unnötig. Der Raum dazwischen ist aber sehr schmal, weil es an den gesetzgeberischen Anreizen dafür fehlt; er existiert nur durch private Compliance-Interessen in Konstellationen, die ein einfacher Universitätsbetrieb nicht aufweisen dürfte.
Dem Aufwand einer QES-Implementierung ist dann wiederum der tatsächliche Bedarf gegenüberzustellen. Das führt in der (ggf. auch tarifvertraglich gebundenen) Privatwirtschaft in der Regel dazu, dass - wenn nicht das berühmte "Eh-da-Prinzip" genutzt werden kann - Arbeitsverträge immer noch handschriftlich unterzeichnet werden. Die Leute kommen hierfür meist auch nicht vorbei, sondern es wird tatsächlich der Postweg genutzt.

Wenn hingegen etwas "von Anfang bis Ende", also unterschiedslos, digitalisiert werden soll, oder - in der vorherigen Frage - das Wort "Effizienz" fällt, ohne dass Ansätze einer wirtschaftlichen Betrachtungsweise erkennbar sind, dann zeichnen sich doch Charakteristika von IT-Projekten im ÖD ab, deren Bezeichnung ich mir als Steuerzahler nicht verkneifen kann. Ihr lauft meines Erachtens Gefahr, einen Cargo-Kult zu betreiben und digitales Schmuckwerk zu installieren, ohne die Vorarbeit getan zu haben, welche solche Lösungen normalerweise erst rechtfertigt.

Grüße
Richard
Member: istike2
istike2 Apr 01, 2021 updated at 14:36:33 (UTC)
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Vielen Dank Richard,

ja, berechtigte Punkte, wobei meine ganzen Fragen sind dafür gedacht um die internen Entscheidungsfindung zu erleichtern und Input zu liefern.

Aktuell wissen auch wir (in der IT) nicht genau weiter und wir haben lediglich alle möglichen allgemeinen Punkte angesprochen, die wichtig sein können. Mal schauen was von der Fachgruppe als wichtig erachtet wird.
(in dem Text ist XXXX der Name der Institut)

seite1
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seite3
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seite5

Gr. I.
Member: em-pie
em-pie Apr 01, 2021 at 15:31:21 (UTC)
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Moin,

ich würde auch ein ECM/ DMS starten.
ELO, wenn ihr das bereits einsetzt; ggf. ein anderes, wenn noch nichts vorhanden ist.

Das ECM ist augenscheinlich das einzige System, welches dann auch rechtlichen Aspekten durch die Revisionssicherheit stand hält.

Und Start der Workflows wäre dann die Anlage des Dokuments im ECM - egal auf welchem Wege es ankommt - ob als E-Mail, Fax(2Mail), Scan eines "analogen" Dokuments, ...

Wichtig ist, dass ihr euch im Vorfeld Gedanken über die bestehenden Prozesse macht und schaut, was sich alles digitalisieren lässt. Dabei versuchen, den 80/20-Ansatz zu verfolgen:
Mit 20% Aufwand sollten sich 80% der Dinge am Ende erschlagen lassen. die restliche Energie dann in die übrigen 20% stecken.
Bedeutet, wenn ihr einen Anmeldeprozess von Bewerbern/ Studenten/ ... habt, der sich mit "wenig" Aufwand digitalisieren lässt, das aber das Gros eurer Prozesse ausmacht: Jackpot.
Andere Verfahren wie Prüfungsanmeldungen etc. sollten über ein dahinterliegendes System ja ohnehin durch Benutzerkennungen digitalen Workflows unterliegen!?

Wichtig ist halt, den Ist-Zustand zu kennen, daraus den Soll-Zustand erarbeiten und dann auf Basis der o. g. Regel (ob das nun 80/20 sind oder 70/30, oder..., ist egal) umsetzen. Alles en bloc geht eh nicht.

Gruß
em-pie