alex29
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Cisco SG - Loopback-Erkennung mit RSTP

Hallo in die Runde,

ich habe mal eine Frage zur Konfiguration von Switchen der Cisco SG - Reihe.

Ich habe schon seit längerem insgesamt vier Cisco-Switche in einem Ring stehen. Auf den Switchen ist sowohl die Loopback-Erkennung und RSTP konfiguriert, dies funktioniert auch sehr gut. Heute habe ich jedoch festgestellt, dass wahrscheinlich schon seit mehreren Tagen plötzlich der "Ring" nicht mehr durch das RSTP getrennt wurde sondern duch die Loopback-Erkennung. Dies finde ich jedoch nicht so gut, da ich über die Pfadkosten bei RSTP genau steuern kann wo der "Ring" aufmacht wird.

Sollte man auf dem "Ring" die Loopback-Erkennung deaktivieren oder hätte dies wieder andere Nachteile.

Jetzt fallt mir gerade auch noch eine weitere Frage ein.
Sollte man bei den Switchen auch die "Jumbo-Frames" aktivieren oder ergeben sich daraus auch Nachteile, im Standard ist es deaktiviert.

Vielen Dank im Voraus und

viele Grüße
Alex

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Printed on: April 16, 2024 at 10:04 o'clock

Member: brammer
brammer Feb 22, 2021 at 19:04:49 (UTC)
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Hallo,

Gibt es für die Ring Topologie einen speziellen Grund?
Bei 4 switchen sollten die Pfadkosten irrelevant für die Performance sein...

brammer
Member: Alex29
Alex29 Feb 22, 2021 at 19:25:16 (UTC)
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...ja
Der erste Switch steht am Server und weiteren Geräten. Von da gehen zwei WLAN-Richtstrecken zum 2. und 4. Switch. Wenn nun eine WLAN-Verbindung ausfällt funktioniert das Netz dennoch. Wenn beide gehen, macht das RSTP den Ring auf. Vorzugsweise dann zwischen Switch 3 und 4 (wegen der Lastverteilung), dass haben ich dann mit leicht veränderten Pfadkosten geregelt.

Mein „Problem“ war aber jetzt, dass die Loopback-Erkennung einfach zwischen Switch 2 und 3 getrennt hat. Das war zwar auch eigentlich nicht so schlimm aber die Last über die WLAN war jetzt sehr ungleich verteilt.

Grüße
Alex
Member: aqui
aqui Feb 23, 2021 updated at 09:00:58 (UTC)
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Ich habe schon seit längerem insgesamt vier Cisco-Switche in einem Ring stehen.
Kein gutes Design und in einem Ethernet Umfeld was zwingend sternförmige Designs erzwingt normal ein NoGo. In einem normalen Spanning Tree Umfeld haben ringförmige Designs prinzipen bedingt gravierende Nachteile.
Wenn du es zwingend so machen musst und keinerlei Alternative hast, dann hast du die falsche Hardware gewählt. Fast alle Premium Hersteller haben Hardware mit entsprechenden Layer 2 Ringprotokollen.
Der Nachteil ist das es im Ethernet Umfeld keinen Standard dafür gibt. Ob das MRP bei Cisco, Ruckus usw ist oder ESRP oder RRPP alle sind Hersteller proprietär und untereinander nicht kompatibel.
In Ringstrukturen sollte man aber deshalb immer diese Protokolle verwenden und nicht Spanning Tree. Bzw. versuchen Ring Strukturen zu vermeiden. Die SG Modelle supporten als SoHo Modelle solche Features nicht, sind also eigentlich die falsche Hardware. Ideal und preislich gangbar wären z.B. Ruckus ICX Switches mit MRP Metro_Ring_Protocol
Macht man es dennoch sind Pfadkosten auch der falsche Weg. Wenn, sollte man immer mit Spanning Tree Priority (modulo 4096 für Root und Backup Root Switch) arbeiten die die Ringstruktur in einer sternähnlichen Hierarchie festlegt.
Jumbo Framing im Layer 2 sollte man immer bei Netzwerken mit 1G und höher aktivieren. Bei 10G und 40G ist Jumbo Framing im Layer 2 eigentlich Pflicht.
Member: Alex29
Alex29 Feb 23, 2021 at 18:19:20 (UTC)
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Danke für die umfangreichen Erläuterungen.

Ich habe eine kleine Zeichnung beigefügt um die Konfig zu verdeutlichen.

Natürlich kann ich das Kabel "A" oder "B" in meiner Zeichnung weglassen. Damit habe ich dann wieder eine Sternstruktur. Dies hat aber den Nachteil, dass wenn eine WLAN-Verbindung ein Problem hat ist die Verbindung zu dem jeweiligen Switch weg. Mit meiner Konfiguration (mit beiden Kabeln und RSTP) funktioniert es aber aus meiner Sicht ganz gut. Da an Switch 3 und Switch 4 ein paar IP-Cams hängen ist es ganz gut, wenn das RSTP Kabel "B" "trennt". Dies habe ich mit etwas höheren Pfadkosten auf dieser Verbindung gelöst.

Jetzt zu meinem Problem: Ich hatte vor kurzem festgestellt, dass die Loopback-Erkennung (die ebenfalls aktiviert ist) Kabel "A" getrennt hat. Das ist grundsätzlich auch kein Problem allerdings war die "Last" der IP-Cams dann komplett auf WLAN 2 und WLAN 1 "hat Däumchen gedreht". Daher nochmal die Frage, sollte oder muss man sogar die Loopback-Erkennung in diesem Fall deaktivieren??

Viele Grüße
Alex
netz1